Am 11. März 2010 informierte die im Kanton Zürich für die Jagd zuständige Baudirektion offiziell mit folgendem Schreiben über die bereits vor einem Jahr befürchtete Ausbreitung der Staupe bis in den Kanton Zürich hinein. Am gleichen Tag bereits informierten viele Medien über den Ausbruch der Seuche. Am Montag wurden Tierarztpraxen von besorgten Hundehaltern geradezu überlaufen.
"Medienmitteilung der Baudirektion"
Staupe nun auch im Kanton Zürich nachgewiesen. Ein Vorkommen der Viruserkrankung Staupe im Kanton Zürich war zu erwarten. Nun wurden im Laufe der letzten Tage bei mehreren Füchsen im Kanton Infektionen mit dem Staupevirus nachgewiesen. Für Hunde kann die hoch ansteckende Krankheit tödlich verlaufen. Allen Hundehaltern wird deshalb nahe gelegt, den Impfschutz ihres Tieres zu überprüfen und ihn nötigenfalls zu erneuern. Für Menschen und Hauskatzen besteht keine Erkrankungsgefahr.
In den letzten Monaten wurden bei zahlreichen Wildtieren in der Ostschweiz und im Kanton Aargau Infektionen durch das Staupevirus nachgewiesen. Nun sind auch im Kanton Zürich, in der Region Pfannenstil, die ersten, schwer erkrankten Füchse registriert. Sie mussten erlegt werden oder wurden gar tot aufgefunden. Es ist damit zu rechnen, dass sich die Erkrankung in nächster Zeit bei den Wildtieren weiter ausbreiten wird. Fälle bei Haushunden sind bisher keine bekannt. Eine Übertragung des Staupevirus von Wildtieren auf den Haushund wird bei engem Kontakt zwischen empfindlichen und infizierten Tieren als mÖglich erachtet, wurde jedoch bisher nicht klar dokumentiert.
Hunde impfen und an die Leine nehmen, Fälle melden
Am Staupevirus erkrankte Wildtiere fallen vor allem durch ihr verändertes Verhalten (mangelnde Scheu, Apathie) auf. Bei Beobachtungen von staupeverdächtigen Wildtieren ist es wichtig, sofort die zuständige Jagdgesellschaft oder die Fischerei- und Jagdverwaltung zu informieren (Telefon 052 397 70 70). Hundehaltern wird empfohlen, im Wald und in Waldnähe ihren Hund anzuleinen sowie den Impfschutz des Hundes zu überprüfen und nötigenfalls zu erneuern. Rechtzeitiges und regelmässiges Impfen verhindert die Infektion von Hunden mit Staupe.
Staupe ist eine ansteckende, seuchenartige Viruserkrankung, die insbesondere bei Hunde- und Marderartigen (Hund, Fuchs, Dachs, Marder, Iltis, Wiesel, Frettchen) aber auch bei anderen Raubtierarten (z.B. Luchs, Waschbär) vorkommt. Sie verläuft bei Hunden unterschiedlich, betrifft den Atmungsapparat, den Magen-Darm-Trakt oder auch das Nervensystem. Sie kann auch tödlich verlaufen. Die Übertragung erfolgt meistens durch direkten, engen Kontakt mit erkrankten Tieren oder ausnahmsweise auch indirekt über den Kontakt mit Sekreten oder Ausscheidungen, die das Virus enthalten. Für Menschen und Hauskatzen besteht keine Erkrankungsgefahr.
Die Symptome variieren je nach Tierart, Alter, Zustand des Immunsystems, Virus-Stamm und Umweltbedingungen. Hinweise auf eine Erkrankung sind eine allgemeine Schwäche, ein schleimig-eitriger Nasen- und Augenausfluss sowie Husten (Atmungsapparat betroffen). Oft kommen auch Fieber, Erbrechen und Durchfall vor (Magen-Darm-Trakt betroffen). Möglich sind weiter unter anderem Verhaltensveränderungen, Krämpfe, Lahmheit, Kreisbewegungen und allgemeine Bewegungsstörungen (Nervensystem betroffen).
Weitere Informationen zu Staupe finden Sie unter www.itpa.vetsuisse.unibe.ch/fiwi
In einigen Nachbarrevieren Zumikons wurden bereits im März etliche verendete Füchse aufgefunden bzw. mussten erlöst werden.
Darüber hinaus breitet sich eine weitere Seuche aus. In nahe gelegenen Kantonen wie im Kanton Luzern wurden Anfang des Jahres immer wieder räudige Füchse erlegt bzw. verendet aufgefunden. Die Tierseuche Räude wird durch Milben, kleine Spinnentiere, ausgelöst und ist eine hochansteckende Hautkrankheit (bei Wildtieren meist die Grabmilbe Sarcoptes scabiei). Sie endet für die meisten Wildtiere mit dem Tod. Innerhalb einer Tierpopulation kann sich die Krankheit sehr schnell ausbreiten.
Die Milben können zahlreiche Säugerarten, inklusive den Menschen befallen. Bei den wildlebenden Raubtieren ist die Krankheit vor allem beim Fuchs bekannt, sie ist aber auch beim Wolf, Bären und Luchs beobachtet worden. Beim Schalenwild sind Gämsen und Steinböcke häufige Opfer der Krankheit. Die Sarkoptesmilben werden hauptsächlich durch direkten Kontakt zwischen Tieren übertragen. Sie können aber auch von ihrem Wirt auf den Boden fallen und mehrere Wochen überleben (z.B. in einem Bau), wenn die Verhältnisse optimal sind (hohe Feuchtigkeit, tiefe Temperatur). Ein gesundes Tier, z.B. ein Hund oder eine Katze, das in einen Bau eindringt, indem sich zuvor räudige Füchse aufgehalten haben, kann also von den Milben infiziert werden, die auf dem Boden hinterlassen wurden. In Gebieten, in welchen die Fuchsräude herrscht, werden nicht selten Hunde angesteckt. Allerdings, wer seinen geimpften Hund im Wald und an Waldrändern an der Leine führt, braucht sich nicht vor einer Ansteckung zu fürchten.
Wenige Wochen nach der Infektion erscheinen die ersten Symptome. Hautrötungen, Schuppenbildung und später dicke Krusten und oft Haarausfall stellen das typische Krankheitsbild dar, das die Räude charakterisiert. Diese Hautveränderungen können von starkem Juckreiz begleitet werden; befallene Tiere fügen sich manchmal beim Kratzen offene Wunden zu, die sich dann infizieren. Erkrankte Wildtiere tauchen oft in der Nähe von menschlichen Siedlungen auf, wo sie einfacher Nahrungsquellen finden. Diese Tiere sind abgemagert, ihr Fell sieht struppig aus oder sie haben bereits an einigen Körperpartien gar keine Haare mehr und sie zeigen oft Verhaltensstörungen, wie kein Fluchtverhalten, Angriffe gegen Haustiere usw. Die Räude kann bei Haustieren behandelt werden, bei freilebenden Wildtieren aber endet die Krankheit, bis auf wenige Ausnahmen, immer mit dem Tod. Zwischen dem Zeitpunkt der Infektion und dem Tod können mehrere Monate verstreichen. Während dieser Zeit leiden die Tiere sehr.
Menschen können gelegentlich von räudigen Tieren infiziert werden. Meistens dehnt sich die Krankheit aber nicht aus und heilt spontan ab. Der Verlauf kann wenige Tage bis einige Monate dauern. Die Hautveränderungen sind nicht so ausgeprägt wie bei den Tieren und treten vor allem auf dem Rumpf und auf den Armen auf. Der Juckreiz hingegen kann sehr stark sein.
Hinweise und Ratschläge: